Bier

„Bier ist Pils, bitter und wird aus der Flasche getrunken.“

Aber nein! Bier ist auch Geuze, Triple, Porter, IPA, Lager und noch viel mehr. Bier ist traditionelle Braukunst. Oder Neuinterpretation alter Bierstile. Ist obergärig, untergärig, wild vergoren. Im Holzfass gelagert, geblendet oder mit Früchten gebraut. Bier ist Vielfalt! Bier ist Genuss! Ich möchte Euch neugierig machen, Bier entweder überhaupt mal auszuprobieren oder aber unbekannte Bierstile zu entdecken. Euch dabei helfen, Biere einzuordnen und Bier als Genussmittel zu entdecken.

Wenn ich für ein Bier-Tasting angefragt werde, versuche ich im Vorgespräch herauszufinden, wie ihr drauf seid, um das Tasting so individuell wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, welche Erfahrungen die Teilnehmer bereits mit Bier gemacht haben oder welche Biere sie kennen. Oft höre ich: „Bisher kennen wir nur normale Biere, würden aber gern mal Craft-Bier probieren…“ Dazu kurz, knapp und vom Fachmann: nehmt den Begriff Craft-Bier nicht allzu wichtig! Letztendlich ist es völlig egal, ob auf dem Etikett Craft-Bier steht oder nicht.

Ich spreche deshalb auch lieber von braukunst und bierspezialitäten.

Was für mich ein Bier zur Bierspezialität macht?
Ein Anekdötchen zur Veranschaulichung:

Ich besuchte ein Tasting, auf dem es verschiedene Biere verschiedener Bierstile zu verkosten gab. Auch der ein oder andere Brauer war dabei zu Gast. Dann kam eine Gose an die Reihe. Hatte ich schon bessere, rundere, ausgewogenere… die spezifischen Noten vom Salz und Koriander kamen kaum zur Geltung. Ist eben manchmal so. Nicht jeder Stil gelingt beim ersten Versuch. Entscheidend war für mich dann aber die Aussage des Brauers:  „Eigentlich hätte die Gose noch etwas reifen müssen, aber ich fand sie so ganz gut.“ Ganz gut? Ist nicht mein Maßstab. Das schmeckt man nämlich. Das ist dann für mich kein gutes Bier.

 

Ausgenommen hiervon sind die vielen Hobbybrauer oder Homebrewer, die in ganz geringen Mengen ihr Bier brauen, probierfreudig sind und immer besser werden. Nicht zuletzt, weil sie ihr Ergebnis „unter die Leute“ bringen und sich über die Rückmeldungen viele Anregungen und konstruktive Kritik holen. Um sich so ständig weiterzuentwickeln. Da haben wir in Deutschland eine spannende Szene, die es zu unterstützen gilt. Wo ihr diese Homebrewer findet? Schaut einfach mal auf Instagram, wer sich da tummelt.

Ich möchte Euch anregen, dem Bier neu zu begegnen. Es anders als bislang zu begreifen.

Stephan Eckstein

Grundsätzlich hat jeder Brauer meinen vollen Respekt! Ehrensache. Jeder hat seine Vorlieben, Stärken und Schwächen. Und mancher darf vielleicht auch gar nicht so, wie er gerne würde. Wenn beispielsweise die Brauerei eindeutige Vorgaben macht. Das kann bei großen, industriellen Brauereien der Fall sein. Die, die wir alle aus der Werbung kennen. Da muss das Bier einem möglichst großen Klientel schmecken und kostengünstig zu produzieren sein. Und auch wenn manche Brauerei den Begriff Craft-Bier für sich entdeckt hat, müssen diese Biere deshalb noch lange keine Bierspezialitäten sein. Auch hier bestätigen löbliche Ausnahmen natürlich die Regel. Ich bekenne mich ganz klar zu belgischen Bieren und Bierstilen: mit einem Tripel von Fox Reynaert oder Val Dieu am Gaumen, geht mir das Herz auf. Bei dem Anblick einer Quetsche von Tilquin läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Und Bourgogne des Flandres und Rodenbach Grand Cru sind für mich jedesmal wieder eine neue Offenbarung. Solche Biere sind für mich Spezialitäten. Das sind aber, wie gesagt, nur einige meiner Favoriten. Die komplette Liste ist wesentlich länger.

 

Die eine oder andere Pulle oder Knolle Pils zum Fußball, beim Grillen oder auf der Party sind ja bekannte Gelegenheiten zum Bierkonsum. Aber wie wäre es denn damit, Bier mal richtig zu geniessen? Was damit gemeint ist?

 

Gönnt Eurem Bier als Gewand zunächst mal ein anständiges Glas. Betrachtet seine Farbe und Schaumkrone. Schnuppert am Bier, fühlt, wie es schmeckt und was ihr dabei empfindet. Klar, was gemeint ist? Schon habt Ihr ein Bier bewusst getrunken und genossen und nicht nur runter gespült. Wenn sich dabei noch ein Lächeln breit macht, war‘s ein tolles Bier. Glückwunsch.

 

Welche Gläser sich am besten eignen, was uns die Farbe eines Bieres sagt und was die Schaumkrone, wie Ihr beschreiben könnt, was Ihr riecht und schmeckt - all das würde ich Euch gerne auf einem Tasting näher bringen. Auch, wie man Biere einordnet. Dabei geht es nicht darum, dass das soeben genossene Bier gleich zu eurem neuen Lieblingsbier wird und Ihr davon kistenweise ordert. Sondern darum, gemeinsam herauszufinden, welches Bier in welchem Moment oder zu welchem Anlass passt. Auch das hat nämlich mit Genuss zu tun.

 

 

Wenn Ihr jetzt Durst bekommen habt, dann lasst uns doch zusammen ein paar tolle Biere verkosten und darüber reden. Auf meinen Tastings kann ich Euch ausführlich beraten und sehr persönlich und individuell auf eine Reise durch die Welt der Biere begleiten.